In Oberösterreich hat man früher gesagt: „Ein Mädchen, das Grießknödel machen kann, ist bereit zu heiraten.“ Naja, Grießknödel machen kann ich schon lang, geheiratet habe ich trotzdem noch nicht. 😉
Das Rezept für diese Grießknödel stammt von meiner Oma, das ich euch hiermit verraten werde. Sie waren die treuen Begleiter eines einfachen Kohlrabigemüses, das in meiner Kindheit den ganzen Sommer über regelmäßig auf dem Speiseplan stand. Grießknödel und Kohlrabi – das war damals meine absolute Leibspeise! Irgendwie werde ich jetzt, wenn ich darüber schreibe, ganz sentimental, weil dieses Gericht für mich sowas wie der Inbegriff der schönen Erinnerungen an meine liebe Oma ist. Sie hat es so oft für mich und die ganze Familie gekocht und mir das Rezept per Telefon durchgesagt, als ich es als Studentin in Wien nachkochen wollte. Als meine Oma dann zu krank war, um es selbst zuzubereiten, haben wir die Rollen getauscht. Es war auch ihr Lieblingsessen und wenn ich am Wochenende daheim war, habe ich es regelmäßig für sie gemacht. Deshalb ist das Rezept für Grießknödel eines der wenigen, das ich wirklich auswendig kann. Wenn ich Kohlrabi dazu mache und der Duft durch meine Wohnung zieht, ist dann irgendwie auch immer meine Oma mit dabei. Und die Liebe für das Kochen und das Essen, die sie mir mitgegeben hat, kann ich durch ihre Rezepte auch an mein Kind weitergeben. Mit Baby led weaning sogar schon von ganz klein an. Das macht mich glücklich!
Grießknödel sind außerdem gut geeignet für zahnlose Babys. Wenn man kleinere Knödel bereitet und sie viertelt, liegen sie gut in den Babyhänden. Um sie nicht zu zerdrücken braucht das Baby wahrscheinlich ein bisschen Übung. Der Babyhase hatte das aber ziemlich schnell heraußen. Als BLW-Anfänger hat er sich sowieso eher am Gemüse orientiert. Jetzt, mit fast 20 Monaten bevorzugt er definitiv die Knödel! 😉
Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten
Zutaten (für 7-8 Knödel):
- 500 g Weizengrieß (siehe Tipps unten)
- 100 g Butter
- 500 ml Wasser
- Salz (optional)
Zubereitung:
- Butter schmelzen.
- Grieß und Salz in einer Schüssel vermengen, flüssige Butter darübergießen und gut durchmengen.
- Masse abdecken und 15 Minuten rasten lassen.
- Wasser aufkochen und zum Grieß hinzufügen. Gut durchrühren und nochmals kurz rasten lassen.
- Kochwasser in einem großen, weiten Topf zum Kochen bringen und evtl. leicht salzen.
- 7-8 Knödel formen, vorsichtig ins leicht wallende Wasser legen und ca. 15 Minuten köcheln lassen. Das Wasser darf nicht zu stark kochen, da die Knödel sonst leicht zerfallen. Die Grießknödel sind fertig, wenn sie vom Boden aufschwimmen und sich im Wasser drehen.
Tipps:
- Grieß: Nachdem bei uns die Knödel meistens mit irgendeiner Art Suppe, Sauerkraut oder dem sehr flüssigen Kohlrabigemüse essen, werden sie meistens mit grobem Hartweizengrieß (Type W480) gemacht. Dadurch werden sie fester und trockener, saugen sich mit der Flüssigkeit voll und lassen sich auch gut löffeln. Ich mache sie aber auch gern mit Weichweizengrieß, dann werden sie ganz weich und flaumig.
- Variationsmöglichkeit: Grießknödelmasse mit frischem Schnittlauch oder fein geschnittener und in Butter angeschwitzter Zwiebel verfeinern (zum Anschwitzen verwendete Buttermenge von der Grundmenge abziehen, sodass die Gesamtmenge gleich bleibt).
- Die Knödel passen als Beilage zu diversem Gemüse, vor allem zu Rahmgemüse. Sie sind zusammen mit Sauerkraut allerdings der klassische Begleiter zu Geselchtem, das für Babys wegen des hohen Salzgehaltes aber nicht gut geeignet ist.
- Bei den Grießknödeln habe ich auch als der Babyhase noch klein war etwas Salz verwendet, da sie allen anderen ohne Salz gar nicht zugesagt haben. Ich habe dann einfach darauf geachtet, dass alle weiteren Speisen, die ich ihm an diesem Tag angeboten habe, salzfrei waren.
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